Czesienski Hartmann

DER HANG ZUM GRUNDSÄTZLICHEN

von Georgia Doll

In einer Bar. Rieke und Nathalie stoßen auf den Tod der Revolution an – und auf 2048. Mario, der Kellner, will ihnen keine Flasche Wodka verkaufen, da es „gegen die Hausordnung“ verstößt. Nathalie steigt über den Tresen, entwendet die Flasche, fordert Mario heraus, ihnen zu folgen. Mario nimmt an.
Die drei schließen einen Pakt: Die Nacht gemeinsam zu verbringen, bis Sonnenaufgang, und in einem Kollektivexperiment „Haltung und Handlung“» zusammen zu bringen. Eine nächtliche Odyssee beginnt. Mit zunehmender Trunkenheit und Mondsucht steigt ihr Verlangen, sich „wirklich“ zu fühlen, der Gefangenschaft innerhalb eines Systems, dessen Regeln sie übersteigen, zu entkommen, und - zu handeln. Das Stromnetz der Stadt wird zum inkarnierten Feind ihrer Revolte und „das Blut, das es zu vergießen gilt“. Sie fahren zum örtlichen Atomkraftwerk. Hier kommt es zur Spaltung der Gruppe. Rieke, kurz entschlossen, steigt allein auf den Hochspannungsmast...
Inspiriert von Figuren der politischen Revolte im Europa des Kalten Krieges, befragt das Stück, nicht ohne Ironie, unterschiedliche Energien der 68-er Bewegung - humanistisch, militant, künstlerisch -, und lässt sie kollidieren mit der Suchbewegung unserer Generation nach politischer Orientierung. Nach Utopien. Nach autonomem Handeln.

Mit: Karen Dahmen, Anna von Haebler und Jakob Plutte

Regie, Bühne und Kostüme: David Czesienski & Robert Hartmann

Premiere am 08. April 2009, Studio des Maxim Gorki Theaters, Berlin

  •  Hang zum Grundsätzlichen | © Foto: Georgia Doll

    Hang zum Grundsätzlichen | © Foto: Georgia Doll

  •  Hang zum Grundsätzlichen | © Foto: Georgia Doll

    Hang zum Grundsätzlichen | © Foto: Georgia Doll

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    Hang zum Grundsätzlichen | © Foto: Georgia Doll