Breitag Czesienski Hartmann

KASIMIR UND KAROLINE

von Ödön von Horváth

Auf dem Münchner Oktoberfest trennen sich die Wege des arbeitslosen Chauffeurs Kasimir und seiner Verlobten Karoline. Späterhin begegnen sie sich immer wieder und eine Versöhnung scheint greifbar nahe. Doch am Ende weist Kasimir Karoline zurück und sie lässt sich auf den Zuschneider Schürzinger ein. Einer, der ihr einen Platz im Leben und in der Gesellschaft geben kann.
»Eine Ballade voll stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die alltägliche Erkenntnis: Sterben müssen wir alle!«, so sagte Horváth über sein Stück, das der Tristesse des Lebens die Buntheit des Rummelplatzes entgegensetzt. In einer episodischen Bilderfolge entwickelt er einen Szenenbogen, der sich zu einem Volksstück fügt, das durch seine Menschlichkeit zutiefst berührt. Ödön von Horváth war ein österreichisch-ungarischer Schriftsteller, der vor allem durch seine Stücke »Geschichten aus dem Wiener Wald«, »Glaube Liebe Hoffnung«,
»Kasimir und Karoline« sowie durch seine zeitkritischen Romane »Der ewige Spießer«, »Jugend ohne Gott«, »Ein Kind unserer Zeit« bekannt wurde. Sozialpolitische Stoffe bilden den Kern von Horváths dramatischem Werk. Seine Personen sind verarmte, perspektivlose Kleinbürger und Frauengestalten patriarchalischer Abhängigkeit. Er zeichnet Bilder einer entfremdeten Gesellschaft, denen der Mangel an Mitgefühl
anhaftet. Das macht ihn heute wieder modern: Was kostet die Welt und wer zahlt das alles?

Mit: Jonas Schütte, Lena Zipp, Alexander Pensel, David Kramer, Bettina Schneider, Andreas Range, Wolf Gerlach

Regie, Bühne und Kostüme: David Czesienski & Robert Hartmann
Dramaturgie: Alida Breitag

Premiere am 27. Oktober 2012, neues Theater, Halle (Saale)

  •  © Foto: Gert Kiermeier

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