Alle Großen der deutschen Geschichte wollten sich um Germania verdient machen. Alle sind tot. Heiner Müller, einer der prägendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts, interessierte sich angesichts dessen zeitlebens „für die Lücken im Mythos [der Deutschen], die noch nicht durch Taten hoffnungslos verstopft sind“. Stoff bieten ihm die toten Helden, die heute noch ihren Platz in der Geschichte suchen. Müller sucht nach dem „wahren Platz dieser Toten“. Denn das 20. Jahrhundert macht es einem weiß Gott nicht leicht, sie zu begraben: vier Systemwechsel und drei Staatsformen. Wem will man glauben? Wem bricht man das Genick? Dem Spitzel? Dem Mitstreiter? Worauf warten am Ende die Waisen der Geschichte, wenn ihre Väter wirklich tot sind?

Regie: David Czesienski
Bühne und Kostüme: Lucie Hannequin

Premiere am 07. Mai 2015, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin